Portrait Alexander Sterzel von Eberhard,D.-Beck 2.November 1989
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Ludwigsburger Kreiszeitung - Kreis Ludwigsburg - Atelier Besuche - Samstag,2.September 1998 „Ich könnte ganz Asperg mit Farbe überziehen“ Alexander Sterzel will mit seinen provokanten Bildern die Betrachter aufrütteln Asperg. - ,,Da ich mit meiner Kunst in die Größe und Weite gehen möchte, müsste sich; gesetzt den Fall, ich hätte einen Mäzen, der Oberbürgermeister von Ludwigsburg nicht wundern, wenn ich eines Nachts eine Mauer quer über die B 27 bauen würde, um damit auf das deutsch -deutsche Verhältnis aufmerksam zu machen." Diese Aktion ist nur eine von vielen, die dem Asperger Künstler Alexander Sterzel durch den Kopf gehen. Der junge Mann steckt voller Ideen und Tatendrang.,,Ich will etwas bewegen und die Menschen aufrütteln, mir ist alles zu konservativ geworden, sogar die Städte deshalb könnte ich auch ganz Asperg mit Farbe überziehen." Solche Aussagen erregen Aufsehen, das ist Alexander Sterzel bewußt. Genau das will er nämlich. Diese Philosophie spiegelt sich auch in seinen Werken wider. ,,Ich habe den Anspruch, Kunst zu machen" ,erklärt der 22jährige weiter,und diese Kunst muß arrogant, - provokativ und vermischt mit einem Schuß - Wahnsinn auf die Leinwand aufgetragen werden. Aus dem Bauch kommt dann noch die Sentimentalität und Melancholie, die mit Zeitgeist, Alltagssituationen und unterschiedlichen Realitätsebenen vermischt werden. Eine Prise Wissenschaft mit Philosophie und eigenen Gefühlen, inspiriert durch die Mißstände unserer Gesellschaft, und wenn sich dann noch Form und Farbe im Einklang befindenden ist mein Kunstwerk fertig“. All diese Eindrücke sind in seinen voluminösen Bildern zu finden, seine ganz eigene Philosophie. Mit Öl auf, Leinwand oder Holz aufgetragen zeigen sie Stimmungen, wie sie ,von Menschen ausgehen und zwischen Menschen existieren .Überhaupt steht der Mensch bei seinen Werken im Mittelpunkt. Die Bilder wirken abstrakt und kopfbezogen. Alexander Sterzel repräsentiert jenen Künstlertyp, der nicht unmittelbar aus dem spontanen Impuls heraus schafft. Obwohl für ihn Gefühle und Intuition große Bedeutung haben, erscheinen seine Kompositionen nie als expressive Niederschriften, als Protokolle subjektiver Befindlichkeiten, sondern immer gefiltert und abgeklärt. Symbole, Schriftzeichen ,und Architekturzitate sind darin ebenso zu finden ,wie die in extremen Ausnahmesituationen geschundenen, menschlichen Gesichter. Es kommt aber auch ein distanzierendes Element ins Spiel, das die Einsamkeit und Isolation des heutigen Menschen zeigt. Alexander Sterzel greift mit seinen Provokationen nicht unüberlegt die Gesellschaft an. Er ist auch sehr selbstkritisch. ,,Wenn man etwas erreichen will, muß man gegen den Strom schwimmen: Oftmals komme auch ich in die Versuchung, mich anzupassen und ich habe dann meine Schwierigkeiten, mich dagegen zu wehren. Genauso wie ich bereit bin an mir zu arbeiten, mich Gott und der Welt auseinanderzusetzen, erwarte ich das von meinen Mitmenschen. Doch die scheinen nur noch den Konsum im Kopf zu haben und die Konfrontation zu scheuen, ob das jetzt das Allgemeine oder die Kunst, im besonderen betrifft."
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