Alexander Sterzel ist bereits das 2te Mal hier zu Gast und präsentiert seine aktuellen Arbeiten unter dem Titel „Fremdartige anatomische Wildnis“. Der Künstler wurde 1967 geboren und lebt und arbeitet in Ludwigsburg. Sterzel ist vielseitig - er ist nicht nur Maler sondern auch im Musik- und Theaterbereich aktiv,
beispielsweise in diversen Jazzformationen als ambitionierter Schlagzeuger aber auch als Komponist.
In seiner „Fremdartigen anatomischen Wildnis“ versucht Alexander Sterzel die Zusammenhänge des Lebens in visueller Form festzuhalten. Medizin, Literatur, Auseinandersetzung mit Religion, alte vergilbte Photos und geheime Codes bilden dabei eine spannende Schnittmenge mit der Sterzel
unerklärliche Lebens- und Leidensformen skizziert. Sterzels Kunst ist nicht leicht zu ergründen - Gedichtfragmente, Operationsanweisungen, anatomische Zeichnungen, Röntgenaufnahmen und Antiquarisches kommunizieren in seinen Arbeitsblättern mit schwarzen Übermalungen und verwirren zunächst.
Fast wie in einem Roman von Franz Kafka muß man um die Ecke denken um die Vorgehensweise von Alexander Sterzel zu erfassen. Wer sich darauf einläßt, dem öffnet sich die Welt eines Künstlers, der nicht nur mit den Augen sieht, sondern in der Lage ist, selbst in einer mathematischen Gleichung Poesie zu erkennen.
Inspiration zu den neuen Arbeiten fand Sterzel auch bei Autoren der klassischen Weltliteratur wie Dostojewskij oder medizinischen Werken wie z. B. „Organüberpflanzung und ihre praktische Verwendung beim Haustier“ von Dr. Sergius Voronoff aus dem Jahr 1925.
Die Collagentechnik seiner Forschungs- und Arbeitsblätter setzt er in den Tafelbildern, die Sie hier in diesem Raum sehen fort. Nachdem er die letzten 7 Jahre nicht mehr in Öl gearbeitet hat, freue ich mich, daß er seit kurzem wieder gerne den Pinsel schwingt und dies mit mit den Collagen verknüpft. „Fremdartige
anatomische Wildnis“ ist somit die konsequente Weiterentwicklung und logische Schlußfolgerung der „Montierten Wirklichkeiten“ die 2004 hier zu sehen waren.
Für die heutige Vernissage hat Alexander Sterzel das Kurzstück „Im Nervenpark“ geschrieben das gleich im Anschluß von Schauspieler Rüdiger Frank uraufgeführt wird.
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